13.06.2016

Ehrenamt fördern – nicht behindern!

Volkspartei startet Initiative für verbesserte Rahmenbedingungen bei der Freiwilligenarbeit in Kärnten.


„Über 100.000 Vereinsmitglieder in Kärnten sind eine unverzichtbare Stütze im gesellschaftlichen Leben, sie machen Brauchtum und Traditionen erlebbar und schaffen Identität. Dennoch wird die Zukunft des Ehrenamtes durch die Gesetzeslast bedroht. Die Kärntner Vereine verdienen Anerkennung und die besten Rahmenbedingungen für ein aktives Vereinsleben“, so VP-Clubobmann Ferdinand Hueter, der heute einen Antrag dazu im Landtag einbrachte. Auf Initiative der Kärntner Volkspartei wurde das Thema Ehrenamt auch in der Aktuellen Stunde debattiert.

Im Tourismus- und Veranstaltungsland Kärnten werden jährlich rund 20.000 Vereinsfeste durch das Ehrenamt und die Vereine organisiert. „Ohne sie wäre vieles, wie erlebbares Brauchtum für die Bevölkerung und für die Gäste nicht möglich und mit Sicherheit nicht finanzierbar. Dennoch wirken sich die Auflagen, die missglückte Belastung durch die Registrierkassen-Regelung und die überbordende Bürokratie auf die Motivation der Freiwilligen aus. Von Bund und Land gefordert sind einfache, klar verständliche und praxisnahe Regelungen und keine weiteren unnötigen finanziellen Belastungen“, so Hueter. Wer gegenwärtig ein Fest organisiere, müsse schon ein Rechtsexperte sein und ist dem Risiko an Anzeigen ausgesetzt. Absagen von Veranstaltungen müssen der Politik mehr als ein Warnschuss sein.

Gefordert seien weiters Reformen, die ausschließlich und ausnahmslos der Stärkung der Kärntner Vereine dienen. „Die Politik muss Teil der Lösung und nicht Teil des Problems sein. Dies gilt besonders für die rechtlichen Bestimmungen bei Veranstaltungen. Die Auflagen sind unerträglich und schaden den Gemeinden gesellschaftlich wie wirtschaftlich enorm. Das Ehrenamt ist ein Akt der Gesellschaftsgestaltung und kein Akt der Barmherzigkeit. Der Reformkurs müsse vereinfachen, helfen und ermöglichen“, so VP-LAbg. Bgm. Herbert Gaggl.

Ein weiterer Hemmschuh seien die sozialversicherungsrechtlichen Vorgaben, die praktikablere Lösungen erfordern. Rund 700 Millionen Stunden würden in Österreich jährlich vom Ehrenamt und den Freiwilligen geleistet. Dies entspreche 600.000 Vollzeitangestellten mit einem Aufwand von rund 16 Milliarden Euro. „Ohne die Vereine und das Ehrenamt wäre der Zivilschutz, der Katastrophenschutz oder das gelebte Brauchtum u.a. nicht möglich. Gefordert ist außerdem ein faires Miteinander zwischen Gastronomiebetrieben, den Wirten und der Vereine. Sie sind integraler Bestandteil des Gemeinschaftslebens und sollten unter gleich faire Rahmenbedingungen arbeiten können“, so Gaggl abschließend.

Quelle: http://landespartei.oevpkaernten.at/?p=5791